Advent ist eine Zeit der Erschütterung, in der der Mensch wach werden soll zu sich selbst.
Die Erschütterung, das Aufwachen:
damit fängt das Leben erst an, des Advents fähig zu werden.
Gerade in der Herbheit des Aufwachens,
in der Hilflosigkeit des Zusichselbstkommens,
in der Erbärmlichkeit des Grenzerlebnisses
erreichen den Menschen die goldenen Fäden,
die in dieser Zeit zwischen Himmel und Erde gehen
und der Welt eine Ahnung von der Fülle geben,
zu der sie gerufen und fähig ist.
Alfred Delp (aus: Der Mensch im Advent, Frankfurt 1994)