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Menschen entzünden eine Kerze
Jemand macht eine Notiz
Drei junge Frauen

„Man muss ein Pionier sein“

Begegnungstag für Studierende mit dem Berufsziel Gemeindereferent, Pastoralreferent und Priester – Austausch über Chancen und Herausforderungen der Pastoral der Zukunft – Begegnung mit geflüchteten Menschen

Würzburg (POW) Eine bunte Kirche auf Rädern. Menschen, die gemeinsam unterwegs sind – aber auf unterschiedlichen Wegen. Kreative Bilder haben die 21 Frauen und Männer am Begegnungstag für zukünftige Gemeinde- und Pastoralassistenten sowie Priesteramtskandidaten für ihre Vorstellungen von der „Pastoral der Zukunft“ gefunden. In den Räumen des „Zentrums für Theologiestudierende und zukünftige Pastoralreferentinnen und -referenten“ im Kilianeum-Haus der Jugend in Würzburg diskutierten sie am Freitag, 22. September, unter anderem über ihre Berufsbilder und die aktuellen Herausforderungen der Kirche. „Die Teilnehmer sollen sich jetzt schon kennen lernen und miteinander ins Gespräch kommen. Denn später werden sie eng zusammenarbeiten“, sagte Pastoralreferentin Andrea Schoknecht, die den Tag zusammen mit Gemeindereferentin Cornelia Weiser leitete. Beide sind Ausbildungsleiterinnen für die erste Bildungsphase ihrer jeweiligen Berufsgruppe. An dem Begegnungstag nahmen 13 Studenten der Religionspädagogik, sieben Magister-Studenten und ein Priesteramtskandidat teil. Sie kamen aus Würzburg, Eichstätt, Freiburg, Benediktbeuern sowie von „Theologie im Fernkurs“.

In Gruppen erarbeiteten die Teilnehmer ihre Vorstellung davon, was einen pastoralen Mitarbeiter in den immer größer werdenden pastoralen Räumen der Zukunft erwartet. „Wir wollen erfahren, wie Sie die Kirche der Zukunft sehen und was Ihnen wichtig ist“, sagte Schoknecht. Eine Gruppe entwarf das Bild einer Kirche auf Rädern. „Wir müssen aus der Kirche zu den Menschen gehen und sie da abholen, wo sie sind“, erklärte eine Teilnehmerin. Denn die Menschen können auf vielen unterschiedlichen Wegen unterwegs sein, wie eine andere Gruppe mit ihrer Darstellung vom sich verzweigenden Weg verdeutlichte: „Das sind Menschen, die zusammen unterwegs sind. Aber es gibt nicht nur einen Weg, sondern mehrere.“ Das bringe Chancen, aber auch Probleme mit sich. „Ein Problem wird sein, dass der direkte Kontakt zu den Menschen unserer Meinung nach schwieriger werden wird.“

An die künftigen pastoralen Mitarbeiter würden hohe Anforderungen gestellt, waren sich die Teilnehmer einig. „Ein pastoraler Mitarbeiter muss viel koordinieren, delegieren und kommunizieren. Kompromissfähigkeit, Flexibilität und Mobilität sind wichtig. Größere Teams erfordern auch mehr Teamfähigkeit“, fasste eine Gruppe zusammen. Eine andere lenkte den Blick auf die Beteiligung aller Gemeindemitglieder: „Man muss Talente erkennen, fördern und Menschen auch schulen, damit sie Aufgaben übernehmen und ausfüllen können.“ Die jeweiligen Charismen werden in Zukunft eine noch größere Rolle spielen, waren die Teilnehmer überzeugt. In größeren Räumen könne sich die Arbeit mehr an den eigenen Fähigkeiten und Interessen orientieren, hieß es beispielsweise. „Es gibt mehr Angebote und es kann mehr ausprobiert werden“, sagte eine Teilnehmerin. Auch die Vernetzung innerhalb und außerhalb der Kirche werde einen größeren Stellenwert bekommen, waren sich die Gruppen einig.

„Es wird viel über Strukturen und Probleme diskutiert, aber das Berufsbild und der Mittelpunkt unseres Berufs gehen dabei oft verloren“, sagte ein Teilnehmer. In Brasilien beispielsweise komme einmal im Jahr ein Priester in den Gemeinden vorbei, und trotzdem gebe es dort ein aktives Gemeindeleben. Er fasste seine Vorstellung von seinem künftigen Beruf in einem Satz zusammen: „Man muss ein Pionier sein.“

Am Nachmittag befassten sich die Teilnehmer unter der Leitung von Diplom-Pädagogin Barbara Stehmann mit dem Thema „Auf dem Weg durchs Land der Fremde – Vom Umgang mit dem Unbekannten“. Dabei sprachen sie auch mit zwei jungen Menschen, die aus Äthiopien beziehungsweise Syrien geflüchtet waren. Diese erzählten von ihrem Leben, ihren Familien, die sie bei der Flucht zurücklassen mussten, von ihren Träumen für die Zukunft und den Schwierigkeiten, in Deutschland Fuß zu fassen.

sti (POW)

(3917/1041; E-Mail voraus)

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